8. März 2017: Internationales Frauenfrühstück in Altenberg
„Kämpferinnen“, so das Motto des diesjährigen internationalen Frauenfrühstückes, das jetzt schon Tradition in Oberhausen hat und alljährlich vom Kommunalen Integrationszentrum (KI), dem Frauenhaus und dieses Jahr auch der ZIB Bildungsoffensive organisiert wird.
Platzte es schon letztes Jahr im Veranstaltungsraum des KI aus allen Nähten, schien dieses Jahr selbst die Schlosserei in Altenberg zu klein zu sein. So viele Frauen und einige Männer, so viele, die ganz individuell von ihren Kämpfen für die Rechte der Frauen in aller Welt berichten konnten, hat selbst Altenberg selten bewirten dürfen. Jeder Programmpunkt hätte für sich gereicht, eine Veranstaltung zu gestalten.
Der Beitrag der Vorsitzenden des Integrationsrates Nagihan Erdas aus der Sicht einer in Deutschland geborenen Frau mit aus der Türkei zugewanderten Eltern macht klar: Häufig lernen die MiMiMi (Mitbürger mit Migrationshintergrund) erst durch die Reaktionen und Fragen der „Bio-Deutschen“ (also in Deutschland Geborene mit einer langen Ahnenreihe von in Deutschland Geborenen) kennen, was es bedeutet, Eltern zu haben, die in der Türkei geboren sind.
Dann lernen wir, wie Mütter mit Migrationshintergrund mit MuT zum Erfolg kommen. Ein engagierter Beitrag von Serap Tanis, die im Rahmen der ZIB- Bildungsoffensive der Kurbel innerhalb der letzten zwei Jahre schon 70 Mütter qualifizieren konnte.
Viel zu kurz wurde dann die Gesprächsrunde „Wofür ich gekämpft habe“, moderiert von Suna Tanis-Huxohl. Vier Frauen wurden interviewt, vier Leben, vier Kämpferinnen, jede für sich hätte die Veranstaltung füllen können. Dazwischen noch Musik und Redebeiträge der Bürgermeisterin Elia Albrecht-Mainz, der Gleichstellungsbeauftragten der Stadt Britta Costecki und stellvertretend für die Gewerkschaften Frank Lattrich von der IG Bau.
Nach prall gefüllten zwei Stunden Programm stieg die Gefahr der Unterzuckerung, so dass das Frauen- Plenum Oberhausen sich darauf beschränkte, für den gemeinsamen Austausch und Aktionen von autonomen und gewerkschaftlich organisierten Frauen zu werben. Mit Hinweis von Irene Hüfner (gewerkschaftlich organisierte Frau aus dem Frauen-Plenum) auf die Ausstellung im Technischen Rathaus „Wer putzt den Pott“ und von Andrea-Cora Walther (autonom orientierte Frau aus dem Frauen-Plenum) auf die Demonstration für die „Kämpferinnen des Alltags“ am Samstag, 11. März in Sterkrade, konnte sich dem gemeinsamen Frühstück gewidmet werden.
Eine gelungene Veranstaltung, bei der der allgegenwärtige Kampf der Frauen auf der ganzen Welt auf eindringliche Weise die Notwendigkeit weiterer Kämpfe für Gleichberechtigung aller Menschen unabhängig von Geschlecht, Herkunft, sexueller Orientierung und Hautfarbe deutlich macht.
Andrea-Cora Walther